Invaliditätsleistung in der Privaten Unfallversicherung

Ein Unfall kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und sogar zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führen. Genau hier greift die Invaliditätsleistung der privaten Unfallversicherung, indem sie eine finanzielle Entschädigung bietet, wenn die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit dauerhaft eingeschränkt bleibt.


1. Was ist die Invaliditätsleistung?

Die Invaliditätsleistung ist eine einmalige Kapitalzahlung, die ausgezahlt wird, wenn ein Unfall zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führt. Die Höhe der Zahlung richtet sich nach dem Grad der Invalidität und der vereinbarten Versicherungssumme.

📌 Merkmale der Invaliditätsleistung:
✔ Gilt für dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigungen
✔ Berechnung erfolgt nach der Gliedertaxe oder individuellen ärztlichen Gutachten
✔ Steuerfrei und kann für Behandlungskosten, Umbauten oder Lebenshaltungskosten genutzt werden

💡 Beispiel: Ein Arbeitnehmer verliert nach einem schweren Verkehrsunfall 50 % seiner Handfunktion. Seine private Unfallversicherung mit einer Invaliditätssumme von 200.000 € zahlt ihm je nach Gliedertaxe eine Entschädigung von 100.000 €.


2. Wann wird die Invaliditätsleistung gezahlt?

Die Invaliditätsleistung wird gezahlt, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

Unfallbedingte dauerhafte Einschränkung
Ärztliche Bestätigung der Invalidität innerhalb von 15 Monaten nach dem Unfall
Invaliditätsgrad von mindestens 1 % gemäß Versicherungsbedingungen

💡 Beispiel: Ein Skifahrer stürzt und erleidet eine schwere Knieverletzung. Trotz Operation bleibt seine Gehfähigkeit dauerhaft um 30 % eingeschränkt. Die Unfallversicherung zahlt ihm einen anteiligen Betrag der vereinbarten Versicherungssumme.


3. Wie wird die Höhe der Invaliditätsleistung berechnet?

Die Entschädigung wird anhand der Gliedertaxe berechnet. Diese legt fest, welcher Prozentsatz der Versicherungssumme für den Verlust oder die Funktionsunfähigkeit bestimmter Körperteile oder Organe gezahlt wird.

📊 Beispielhafte Gliedertaxe:

Körperteil / Organ Invaliditätsgrad (%)
Verlust eines Armes 70 %
Verlust einer Hand 55 %
Verlust eines Beins 70 %
Verlust eines Fußes 50 %
Verlust eines Auges 50 %
Verlust eines Daumens 20 %
Verlust eines Fingers 5 – 10 %
Schwerhörigkeit (ein Ohr) 30 %
Schwerhörigkeit (beide Ohren) 60 %
Vollständige Lähmung 100 %

💡 Beispielrechnung:
Ein Versicherter hat eine Invaliditätssumme von 300.000 € abgeschlossen und verliert durch einen Unfall eine Hand (55 % laut Gliedertaxe). Er erhält:

300.000 € × 55 % = 165.000 € Invaliditätsleistung


4. Progression – Wie kann sich die Leistung erhöhen?

Viele Tarife bieten eine Progression an, die bei schwerer Invalidität die Auszahlung überproportional erhöht.

📊 Beispiel für eine 225 %-Progression:

Invaliditätsgrad Auszahlung (bei 100.000 € Grundsumme)
25 % 25.000 €
50 % 75.000 €
75 % 150.000 €
100 % 225.000 €

💡 Tipp: Eine hohe Progression (z. B. 350 % oder 500 %) sichert bei schweren Unfällen eine höhere finanzielle Absicherung.


5. Wer sollte eine Invaliditätsleistung absichern?

Die Invaliditätsleistung ist besonders wichtig für:

Selbstständige & Freiberufler, die bei Arbeitsunfähigkeit keine Absicherung durch den Arbeitgeber haben
Arbeitnehmer, um Einkommensverluste auszugleichen
Sportler & Outdoor-Fans, die ein höheres Unfallrisiko haben
Familien, um finanzielle Belastungen nach einem schweren Unfall zu minimieren

💡 Fazit: Die Invaliditätsleistung ist eine essenzielle Absicherung gegen die finanziellen Folgen eines schweren Unfalls. Sie ermöglicht Betroffenen, ihr Leben trotz dauerhafter Einschränkungen finanziell abgesichert fortzusetzen. ✅


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Bitte beachten Sie: Die hier dargestellten Informationen und Leistungsbeschreibungen sind lediglich eine Kurzübersicht. Der rechtsverbindliche Umfang des Leistungsangebots ergibt sich aus dem Vertragswerk und dem Wortlaut der vereinbarten Bedingungen.